Dann einfach streichen.
Kapitel: | Stadtentwicklung |
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Antragsteller*in: | Babette Tewes (Schleswig-Flensburg KV) |
Status: | Behandelt |
Eingereicht: | 22.02.2018, 21:51 |
Kapitel: | Stadtentwicklung |
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Antragsteller*in: | Babette Tewes (Schleswig-Flensburg KV) |
Status: | Behandelt |
Eingereicht: | 22.02.2018, 21:51 |
Da fällt mir außer einem weiteren regen Dialog partout nichts weiter zu ein!
Stadtentwicklung mit den Menschen
Es ist jedermanns Recht sich seinen Traum vom Wohnen zu erfüllen. Allerdings
findet diese Freiheit dann auch bald wieder ihre Grenzen, weil ein Gebäude in
der Regel in Nachbarschaft zu anderen steht. Damit niemand unter seinem Nachbarn
zu leiden hat, gibt es Regeln für ein harmonisches Miteinander. Generell wird
darum nur genehmigt „was sich einpasst“ nach §34 der LBO.
In den letzten Jahren hat das hiesige Bauamt viel Kritik dafür geerntet, was
sich einpasst oder auch nicht. Aus dem Grund wurde mit viel Einsatz von den
Grünen für den Bereich Altstadt und Holm die Gestaltungssatzung auf den Weg
gebracht. Auch für die anderen Stadtteile zB. Friedrichsberg verfolgen wir das
Ziel durch gelungene Architektur und Erhalt unserer historischen Schätze ein
qualitativ hochwertiges Lebensumfeld zu schaffen, bzw. attraktiven UND
bezahlbaren Wohnraum durch die Partnerschaft mit den Wohnungsbaugesellschaften
zu ermöglichen.
Wir wollen weiter in diesem Sinne auch auf die Ausarbeitung von B-Plänen
einwirken, die zB. bei größeren Projekten oder zum Erhalt von Ensembles erstellt
werden.
Sehr wichtig ist uns in sämtlichen Betrachtungen, das der Mensch im Mittelpunkt
steht. Denn so wie wir für eine Verdichtung der Stadt, statt einer Zersiedelung
ins ländliche, eintreten, so darf dies nicht zu Lasten der Frei- und Grünräume
geschehen. Vielmehr ist es uns ein Anliegen mit guten Alternativen den
Autoverkehr auf ein notwendiges Maß zu drosseln. Insbesondere den enormen
Flächenverbrauch durch die parkenden Fahrzeuge wollen wir mit Hilfe von
verbesserten ÖPNV, Fahrradwegenetz, Park-and Ride Angeboten und Parkraum auf
mehr als einer Ebene reduzieren.
Einige unserer Ziele sind bereits in die aktuelle Planung zur
Innenstadtsanierung eingeflossen.
Mit voller Energie wollen wir auch an den zukünftigen Projekten wie dem Ostteil
der Freiheit unsere Ideen einfließen lassen. Wie bei allen öffentlichen
Vorhaben, werden wir auch hier gut aufpassen, das die Entwicklungen wie geplant
ablaufen. Sollte es mal wieder etwas aus dem Kurs laufen, dann können wir uns
auch auf das Engagement unser Bürger verlassen, die eindrücklich bei der Schmid-
Villa bewiesen haben, das ihnen ihre Stadt nicht egal ist. Letztendlich ist
unser Stadtbild der Grund für viele Besucher hier ihre Ferien zu Verbringen, was
zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt wurde.
Wir GRÜNE fordern, dass die bestehenden Flächenpotenziale in den Gewerbegebieten
in Schleswig, sowie in den interkommunalen Gewerbegebieten genutzt werden
sollen. Eine weitere Flächenversiegelung im Außenbereich ist erst nach
gänzlicher Ausschöpfung aller bestehenden und bereits erschlossenen Flächen
möglich. Bei einer weiteren Ausdehnung der Gewerbeflächen in den Außenbereich
sind als Modell interkommunale Gewerbegebiete anzustreben, um mit den
Umlandgemeinden eine abgestimmte Gewerbeflächenentwicklung vorzunehmen.
Kritisch sehen wir allerdings die Entwicklung des IKG in Busdorf. Dort wird
zentral ein großer Lebensmitteleinzelhandel geplant, den wir für den
Friedrichsberg als großes Risiko einstufen.
Da fällt mir außer einem weiteren regen Dialog partout nichts weiter zu ein!
Wir sehen die geplante Gestaltungssatzung für die Schleswiger Altstadt als
Chance den Charme der Stadt zu erhalten. Wenn die Akzeptanz der Hauseigentümer
in diesem Bereich gesichert ist, und die Regelungen durch die Verwaltung
reibungslos umgesetzt werden können, dann wären weitere Bereiche in Schleswig
denkbar. Wir haben dabei den Lollfuß und den historischen Friedrichsberg im
Fokus.
Die Brache am Theaterplatz ist nicht länger zu tolerieren. Bei den großen
Zeitfenstern, die mit einer Bauplanung einhergehen, ist es notwendig jetzt die
Ideen für eine Nachnutzung mit einem Wettbewerb in die Tat umzusetzen. Bei der
sehr guten Lage des Grundstücks ist die Investorensuche unproblematisch.
Das unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude muss in seiner Substanz
erhalten bleiben. Den Betrieb eine Event-Bahnhofes unterstützen wir, doch muss
über allem die Einhaltung der baulichen Vorschriften stehen.
Wir fordern ein ganzheitliches Konzept für das gesamte Umfeld des Bahnhofs im
Einklang mit Nutzern und Anwohnern zu gestalten. Dazu gehören Parkplätze und
überdachte Fahrradstellplätze in ausreichender Anzahl. Auch Ladesäulen für PKW
und Fahrräder sollten vorgehalten werden. Unnötiger Flächenverbrauch und
Flächenversiegelung muss dabei vermieden werden.
Die Übergänge von Bahn auf Bus sind stark verbesserungsfähig.
Seitdem in den vergangenen Jahren eine rege Nachfrage nach Schleswiger
Baugrundstücken geherrscht hat, und auch im Bereich der Komfortwohnungen viel
Zuwachs zu verzeichnen war, wird immer mehr das Fehlen von „bezahlbarem“
Wohnraum offensichtlich. Ohne entsprechende Förderprogramme ist es für die
Wohnungsbaugesellschaften unattraktiv in diesem Sektor ein breiteres Angebot
aufzustellen. Die Stadt hat nur wenige eigene Wohnungen am Markt, um kann somit
die Mietpreisentwicklung kaum bremsen. Wir unterstützen daher die Bemühungen am
runden Tisch aus Investoren und Verwaltung diesen Missstand zu beheben. Dabei
ist es uns wichtig, das die Mehrheit der bestehenden Mehrfamilienhäuser einen
massiven Bedarf an Modernisierung aufweist, bzw. bestehende Quartiere nicht mehr
dem Wunsch der Bewohner nach guter Nachbarschaft nachkommen. Um diese Stadtteile
nicht weiter abzuhängen ist eine umfassende Aufwertung vorzunehmen.
Entsprechende Mittel aus Bund und Land sollen ohne Verzug zum Einsatz kommen.
Die Stadt hat zum Glück noch eine Reihe von Prachtstücken aus mehreren
Jahrhunderten der Baukunst.
Wir werden uns auch weiterhin diese Alleinstellungsmerkmale wie zB. Schloss,
Dom, Johanniskloster und vielen anderen nicht durch stillose Neu- und Umbauten
verderben. Dabei ist eine zeitgemässe Architektur gar nicht ausgeschlossen, wenn
sie nicht den historischen Teil konterkariert, sondern durch einen kreativen
Bezug unterstützt. Qualität bei der Gestaltung ist kein Kostentreiber.
Leider entstanden in den vergangenen Jahrzehnten auch immer wieder befremdliche
Bauten am Holm. Der Schutz dieses einmaligen Ortes ist schon Ende der 60“ Jahre
den Menschen der Stadt wichtig gewesen. Einer der ältesten geltenden B-Pläne ist
der Plan 11 für den Holm. Das es der Bauaufsicht der Stadt nicht immer gelungen
ist diese Regelwerk umzusetzen, könne wir es gut verstehen, das die obere
Denkmalschutzbehörde in Kiel jetzt dabei ist einen denkmalgeschützten
Gesamtbereich zu schaffen. Dabei wird nicht der einzelne Hauseigentümer um seine
Entscheidungsfreiheit gebracht, sondern im Wesentlichen wacht diese
übergeordnete Behörde dann über den örtlichen Institutionen, bevor ein Bauantrag
in Kraft treten kann. Die Aufregung darüber ist nicht zielgerichtet, weil die
eigentlichen Schutzmaßnahmen für das bauliche Erscheinungsbild in der neuem
Gestaltungssatzung detailliert aufgeführt sind.
Aus grüner Sicht begrüßen wir den Rahmenplan für die Innenstadtsanierung. Bei
vielen Details konnten wir uns aktiv einbringen. Natürlich wird es uns noch die
kommenden Jahre beschäftigen dafür zu sorgen, das die Elemente auch umgesetzt
werden. Zwei wichtige Bestandteile dieser Planungen sind das ehemalige Hertie-
Haus, und das marode Parkhaus.
Beim Hertie-Haus werden zZt. im Wettbewerb Vorschläge von Investoren miteinander
verglichen. Den öffentlichen Prozess begleiten wir mit unseren Ideen.
Das neue Parkhaus wird Hauptbestandteil eines neu zu entwerfenden Quartiers
werden. Hierbei werden auch der ZOB und das Grundstück der Altstadt-Feuerwache
in die Überlegungen mit einbezogen. Das neue Quartier sollte nicht nur rein zum
Parken zur Verfügung stehen, sondern zu einem attraktiven Anziehungspunkt für
Bürgerinnen und Bürger, Touristen und sonstige Besucher entwickelt werden. Der
Platz wird als Knotenpunkt zwischen Ladenstraße und Altstadt auch
Touristenanziehen.
Für uns ist es gut vorstellbar auch öffentliche Einrichtungen in diesen Bereich
zu integrieren. Die Bücherei und hoch frequentierte Teile der Verwaltung hätten
im Zentrum der Stadt einen idealen Platz. In direkter Nachbarschaft zum
Capitolplatz existieren Gebäude, die leer stehen. Vor einem Neubau sollte
geprüft werden ob durch einen Ankauf eine wirtschaftliche Alternative besteht.
Um den östlichen Teil des Stadtwegs mit Kornmarkt , Mönchenbrückstr. und unterem
Gallberg wieder für Kunden attraktiver zu machen, ist eine Umsiedelung des
Wochenmarktes zurück zu seinen Wurzeln für uns gut vorstellbar. Dies wollen wir
zusammen mit der Planung um eine behutsame Öffnung für den
Verkehrs in diesem Teil der Fußgängerzone als „Shared Space“ im Zuge der
Innenstadtsanierung umsetzen.
Generell unterstützen wir die Pläne der Verwaltung die Gallbergschule auch nach
der Schließung als Bauamt zu nutzen. Somit können die auf inzwischen 3 Gebäude
verteilten Büro´s unter einem Dach zusammengefasst werden. Dieses Vorgehen ist
auch für den übrigen Bestand zu begrüßen.
Wir freuen uns sehr über den Erfolg des Stadthafens als Top-Adresse für den
Fremdenverkehr. In Zukunft wird dieser Bereich sicher noch wachsen. Wir wollen
diese Entwicklung positiv begleiten, und dabei die wichtigen Aspekte des sanften
Tourismus fördern, die sich für Schleswig zu einem Besuchermagneten entwickelt
haben. Die Achse von dort in die Innenstadt muss einladender gestaltet werden.
Obwohl das leer stehende Martin Luther Krankenhaus zunächst mal dem Kreis SL-FL
gehört, machen wir uns doch erhebliche Sorgen um die Nachnutzung. Wir sind der
Meinung, dass es die Bedeutung der Stadt als großer Gesundheitsstandort im
Bundesland stärken würde, wenn diese zentrale Lage auch weiterhin in diesem
Sinne genutzt wird. Allein durch die Größe des Komplexes lassen sich auch
parallele Nutzungen denken. Zum einen sollen die Pflegeberufe in Deutschland
aufgewertet werden, dazu würde eine entsprechende Fachhochschule hier gut
passen. Platz für Studentenwohnungen wäre auch noch da. Die Berufsgruppen sollen
auch eine Kammer bekommen, die ihre Rechte stärken soll. Warum nicht hier? Eine
Nutzung in Kooperation mit dem BBZ als Träger für eine überregionale
Ausbildungseinrichtung wäre auch möglich. Sehr zu unterstützen ist auch ein
Hospiz für Schleswig. Der Panoramablick vom OG des MLK könnte dafür eine gute
Ergänzung sein.
Bei allen Planungen werden wir stets darauf achten, das die Barrierefreiheit
gewährleistet ist. Dieser Umstand trägt nicht nur Sorge um die älter werdende
Gesellschaft, sonder begünstigt auch eine Nutzung der öffentlichen Einrichtungen
durch Familien mit Kindern.
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